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Die magische Welt des Christian Morgenstern im Ratinger Tragödchen

27.04.201720:00 Uhr bis 22:00 Uhr

Der Flügelflagel gaustert durchs Wiruwaruholz. Der Zwölf-Elf hebt die linke Hand. Ein Knie geht einsam durch die Welt. Es ist ein Knie, sonst nichts. Das Mondschaf steht auf weiter Flur, es harrt und harrt der großen Schur, und  Palmström reist, mit einem Herrn v. Korf, in ein sogenanntes Böhmisches Dorf.

Wie kein anderer brachte Christian Morgenstern die Sprache zum Klingen in seinen »Umwortungen der Worte«, seinem heiter-liebevollen »Spiel- und Ernst-Zeug«. Doch zuweilen verschlug es auch ihm, wie alle wahren Humoristen ein Melancholiker, die Sprache - so im wohl berühmtesten wortlosen Gedicht aller Zeiten, einer Fortführung von Goethes >Wandrers Nachtlied<.

Die Künstler Jörg Krause und Jörg Pfeiler wollen Sie mitnehmen in die „Magische Welt des Christian Morgenstern“.  Jörg Pfeiler rezitiert und zeigt darin die „Geistigkeit, Helligkeit und Schnelligkeit“ dieser Gedichte sowie die in ihnen verborgene Schönheit, Ironie und philosophische Klarheit.
Jörg Krause übersetzt das Ganze in Noten  virtuos auf seine Konzertgitarre.

Der funkelnd skurrile Witz der 'Galgenlieder', die 1905 erstmals erschienen, entfaltet seine Wirkung bis heute. Hier dämmert dem 'Zwölf-Elf', was sein Problem ist, und er nennt sich fortan'Dreiundzwanzig' - dort sehnt sich der Werwolf, flektiert zu werden: 'des Weswolfs', 'dem Wemwolf', 'den Wenwolf'. Morgensterns zauberhaft schräger Blick auf die Welt begeisterte schon Kurt Tucholsky: 'Man weiß am Schluss nicht, was man mehr bewundern soll, die Clownerie oder die tiefe Weisheit.'

Grütstr. 3-7, 40878 Ratingen

10€